Ein Märchen, ein Märchen! Die Handlung in Sergej Prokofjews Oper „Die Liebe zu den drei Orangen“ ist ein Märchen! Diese eine Inszenierung war genauso skurril wie das Märchen, als der (noch) unglückliche Prinz mit den Riesen-Nudeln in der Küche der bösen Köchin klarkommen musste. Sonst spielt in Opern doch eine echte Geschichte? Zumindest gibt es eine ausgedachte wie z.B. in „Carmen“.
Während es in der Frühzeit der Oper antike Stoffe mit Adligen waren, kamen in Mozarts „Figaros Hochzeit“ plötzlich echte Dienstboten vor. Es ist wie beim Drehbuchschreiben: Eine tolle Handlungsidee trägt das Theaterstück und die Oper. Richard Wagner hat sich beim Sagenschatz bedient. Giuseppe Verdi las Alexandre Dumas‘ „Kameliendame“ und war verzaubert.
Noch besser: Ein Herr Hoffmann entfaltet seinen Kumpanen sein reiches, romantisches und immer unglücklich ausgegangenes Liebesleben. Einmal hatte er sich in eine virtuos singende Puppe mit Spielwerk verliebt. Dafür komponierte Jacques Offenbach eine der höchsten Opernarien der Welt.
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