Früher, ja früher, da wurden am Ende des Beerdigungskaffees Rauchwaren gereicht, welch altmodisches Wort! Wahrscheinlich waren die Rauchwaren eher für die Herren gedacht, aber das war eben so. Nach Bienenstich und aus großen Kannen ausgeschenktem Kaffee ging jemand mit einem Bauchladen herum und bot Zigarren und Zigaretten an. Unter Gesundheitsaspekten geht das heutzutage gar nicht. Höchstens treffen sich nach der Trauerfeier ein paar Gestalten in einer Ecke und quarzen eine.
Und genau das ist der Punkt: Nach all den ernsten Gedanken und dem Eintauchen in die Welt der Ewigkeiten und Abschiede ist das entspannte Rauchen der Weg zurück ins Heute. Man versichert sich gegenseitig, dass man noch da ist und in dieser Wirklichkeit lebt.
Das kann genauso ein zufälliges Treffen beim Frischmachen auf der Toilette sein. Oder es entspinnt sich auf dem Parkplatz unverhofft ein langes Gespräch.
Mit solchen Momenten kann man nicht rechnen und man kann sie nicht planen. Doch in der Rückschau bekomme ich oft von genau solchen Momenten erzählt. Ein wahrer Trost!
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