Was soll ich bloß sagen?

Viele Angehörige sind überrascht und dankbar über Reaktionen, auch wenn sie ungeschickt klingen. Eine bewährte Beileidsbekundung ist einfach: „Mein herzliches Beileid!“ Auf einer Beerdigung muss man gar nicht mehr sagen. Bei einem Trauerbesuch oder beim Beerdigungskaffee sind Erinnerungen ein guter Anknüpfungspunkt: „Ich werde nie vergessen, wie X. unseren Hundewelpen damals aus dem Graben gerettet hat!“ Mehr Selbsterlebtes sollte nicht vorkommen, denn Angehörigen tut es gut, wenn ihnen jemand zuhört. „Was hast du in den Tagen seit ihrem/seinem Tod erlebt?“ lässt ihnen die Freiheit, viel oder wenig zu erzählen. Dann ergibt es sich fast von selbst, konkrete Hilfe anzubieten. Nicht: „Ruf an, wenn du Hilfe brauchst“, sondern: „Kann ich dir morgen Mittag eine Kürbissuppe vorbeibringen?“.

Absolute No-Gos sind: „Es war besser so“, „Jetzt habt Ihr es ja auch wieder leichter“ oder „… wird schon wieder!“ Angehörige dürfen das aus ihrer Perspektive sagen, aber bitte niemand von außen! Kondolenz oder Beileidsschreiben sind niederdrückende Worte, doch tatkräftige Anteilnahme ist herzerwärmend und immer goldrichtig.

Foto: Markus Spiske auf Unsplash

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